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Pfingstsonntag
Christopher Tambling

Weihnachten 2024

Johann Ernst Eberlin (1702-1762) – Missa in C

Der Komponist Johann Ernst Eberlin ist heute nur noch wenig bekannt – dabei war er zeitweise sogar ein Lehrer Mozarts.

Eberlin wurde in Jettingen, heute Jettingen-Scheppach, geboren, das etwa zwischen Augsburg und Ulm liegt. Sein Vater war Oberamtmann der Herren vom Stain, die seit 1460 die Herrschaft über Jettingen ausübten. Noch zu Eberlins Lebzeiten, nämlich 1747, kam Jettingen an die Grafen Schenk von Stauffenberg; der Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg wurde 1907 auf Schloss Jettingen geboren.

Die Position als Oberamtmann erlaubte es Eberlins Vater, seinem Sohn ab dem 10. Lebensjahr eine Schulbildung am Jesuitenkolleg St. Salvator in Augsburg zu ermöglichen, wo er auch eine musikalische Ausbildung erhielt. 1721 bis 1723 studierte Eberlin an der Salzburger Benediktiner-Universität Jura, brach dieses Studium jedoch ohne Abschluss ab, um sich seiner musikalischen Karriere zu widmen. Bis zu seinem Lebensende diente er dann mehreren Salzburger Fürsterzbischöfen als Musiker.

Dort wurde dann später der gut 15 Jahre jüngere Leopold Mozart, Vater von Wolfgang Amadeus, sein Kollege. Interessanterweise weisen die Lebensläufe von Eberlin und Leopold Mozart verschiedene Gemeinsamkeiten auf: Beide absolvierten ihre Schulbildung am Augsburger Jesuitenkolleg; beide studierten Jura an der Salzburger Universität; beide schlossen jedoch dieses Studium nicht ab und wurden stattdessen professionelle Musiker.

Auf dem Höhepunkt seiner Karriere war Eberlin sowohl als Hof- als auch Domkapellmeister bestellt – eine Ämterdoppelung, die weder Vater noch Sohn Mozart noch auch Michael Haydn erreichten. Stilistisch ist Eberlin zwischen Barock und Klassik anzusiedeln. Er hinterließ ein außerordentlich umfangreiches Werk aus sowohl geistlichen als auch weltlichen Kompositionen unterschiedlicher Gattungen; Leopold Mozart verglich Eberlins kompositorischen Schaffenseifer mit dem von Scarlatti und Telemann.

Auch qualitativ schätzte Leopold Mozart Eberlins Kompositionen sehr und sandte seinem Sohn Wolfgang Amadeus Abschriften verschiedener Stücke zu. Wolfgang Amadeus Mozart äußerte über Eberlins kompositorisches Schaffen zwar, dass dieses neben Händel oder Bach nicht bestehen könne – aber hiermit hat Mozart natürlich auch wahre musikalische Großmeister zum Vergleich herangezogen.